Bürgerinitiative quer min 03

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Nächstes Spitzengespräch im Brückenbauer Büro

Ja liebe Freunde,
unser Mitstreiter Dr. Walter Wortberg und ich waren heute wieder zu Gast beim Spitzengespräch in den Räumen des Brückenbauer Büros.
Die heutige Sitzung war wieder sehr interessant. Mit vielen Vertretern von Autobahn GmbH, Straßen NRW, das Bundesverkehrsministeriums, des Landes NRW, der Stadt Lüdenscheid und diversen anderen Vertretern hatte man quasi alle Parteien in Sachen Brücke und Umleitung in einem Rau. Der erfreulichste Teil der Sitzung fand direkt zu Beginn statt. Nach ein paar einleitenden Worten vom Bürgermeister Wagemeyer schilderte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes, die Fortschritte beim Bau der neuen Rahmedetalbrücke.
Sie lobte die Zusammenarbeit mit den ausführenden Baufirmen und versicherte glaubhaft man sei voll im Zeitplan mit dem Bau der neuen Brücke. Voraussichtlich im Sommer 2026 wird der erste Teilabschnitt der Talbrücke Rahmede fertig und damit die A45 für den Verkehr eröffnet werden. Auch Herr Jancer als Vertreter der ausführenden Baufirmen freute sich, das trotz Wetterschwierigkeiten in den letzten Monaten bestätigen zu können. Er schilderte sehr detailliert die bereits fertiggestellten Arbeiten an der Brücke und die nächsten Arbeiten die auf dem Plan stehen.
Eine erfreuliche Nachricht für direkte Anwohner ist, dass die restlichen Abbrucharbeiten der alten Brücke kurz vor dem Ende stehen. Sichtlich stolz teilte Jancer uns mit, dass bereits in diesem Jahr Teile der Brücke zu erkennen sein werden. Einige Teile der Fahrbahndecke werden im 4. Quartel bereits über die Pfeiler geschoben.
Die Nachrichten zum Thema Brückenwächter waren hier weniger gut. Hier wurde uns sehr detailliert von Ministerialdirigent Rühmkorf des BMDV geschildert, dass eine bauliche Lösung in Form von Schranke und Zurückweisung der LKW auf der Autobahn technisch so gut wie nicht möglich ist. Der zu große Wendekreis der LKW auf der Autobahn und der Begegnungsverkehr auf der Gegenfahrbahnseite lassen diese Form des Brückenwächters nicht zu. Außerdem entstehen bei dieser Art des Brückenwächters lange Staus, die Lieferketten nach Lüdenscheid und heraus stören können. Der Brückenwächter wird also in dieser Form nicht genehmigt. Ein einfacheres Brückenwächter System wurde allerdings vom BMDV zur prüfung in Aussicht gestellt. Hierfür wird sich unser Bürgermeister weiter einsetzen.
Im Anschluss an die Erläuterung des Vertreters des Verkehrsministeriums warb Bürgermeister Wagemeyer erneut für seine favorisierte Variante einer technischen Lösung ähnlich des Entforcement Trailers. Hier wird eine große Datenbank mit einer Whitelist für Durchfahrbereichtigte in die Trailer eingespeist, und jeder nicht durchfahrtsberechtigte LKW wird in der Folge mit einem Bußgeld belegt. Wagemeyer möchte sich dafür einsetzen, dass die Erlöse aus diesen Bußgeldern in den heimischen Straßenbau investiert werden. Ich persönlich halte das für eine gute Sache. Auf meine Frage ob der Bund auch für die Sanierungskosten des untergeordneten Straßennetzes der heimischen Infrastruktur aufkommt gab es eine klare Stellungnahme Rühmkorfs vom BMDV:
Die Sanierung des untergeordneten Verkehrsnetzes der jeweiligen Städte durch den Bund sei nicht vorgesehen. Es würden lediglich die Bedarfsumleitungen saniert. Uns wurde jedoch vielseitig versichert, dass diesbezüglich bereits Gespräche geführt werden und ein Sanierungsplan für die Sanierung der heimischen Infrastruktur bereits erarbeitet wird. Auf meine Frage ob zur Steigerung der Nachhaltigkeit des Durchfahrtsverbots Gesetze angepasst werden können antwortete der Vertreter des BMDV ausweichend, unter anderem mit dem Kommentar, man könne ein Gesetz nicht nur für Lüdenscheid ändern oder anpassen.
Ich persönlich denke, Gesetze die größtenteils in der Nachkriegszeit erlassen wurden, sollten auch den aktuellen Bedürfnissen der heutigen Zeit angepasst werden können.
Wagemeyer will sich aber dafür einsetzen, dass der Plan für eine umfängliche Sanierung der Straßen im MK und den angrenzenden Regionen auf jeden Fall steht, bevor wieder Verkehr über die A45 rollt!
Alles in allem habe ich diese auf 60 Minuten angesetzte, letztendlich 90-minütige Sitzung als sehr angenehm und aufschlussreich empfunden. Hier konnte mir quasi erstmalig versichert werden,daß ein intensiver Austausch auf allen Ebenen stattfindet und zielstrebig und zügig gearbeitet wird. Vieles passiert auch hinter den Kulissen, denn die Herstellung der Stahlelemente in den Stahlwerken sieht der Bürger natürlich nicht.
Wie bei allen Veranstaltungen diese Art wurden auch dieses Mal Schnitzel, Würstchen und Schnittchen gereicht. So war für das leibliche Wohl für jeden was dabei, und positive Ergebnisse gab es obendrein.😉
 
Euer
Heiko Schürfeld